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Was versteht man unter „Arthrose“?

Arthrose oder Abnutzung des Gelenkknorpels

 

Arthrose ist der Verschleiß des Gelenkknorpels, der mit einem Ungleichgewicht zwischen der Synthese (oder dem Anabolismus) und dem Abbau (oder Katabolismus) der Knorpelzellen (oder Chondrozyten) und des subchondralen Knochens einhergeht. In makroskopischer und histologischer Hinsicht ist Arthrose eine Erkrankung, die durch Veränderungen des Gelenkknorpels in Form von Rissen und später Erosionen gekennzeichnet ist, was zur Freilegung des subchondralen Knochens führen kann (1).

Arthrose stellt ein medizinisches Phänomen dar, bei dem sowohl mechanische als auch biologische Faktoren eine Rolle spielen.

Dieses Ungleichgewicht kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden: die genetische Disposition, das Alter, der Stoffwechsel (im Zusammenhang mit Übergewicht), und Verletzungen (postraumatische Arthrose).

Arthrose betrifft alle Körperstrukturen

Die Arthrose greift alle Strukturen an und führt zu einer fortschreitenden Denaturierung des Gelenkknorpels, einer Sklerose des subchondralen Knochens mit Osteophyten und Zysten, die zu einem fortschreitenden Verlust der Gelenkkongruenz führen, was Schmerzen, Steifheit, Deformierung und Blutergüsse mit unterschiedlichen Graden lokaler Entzündungen verursacht (2).

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Arthrose: ein komplexes Phänomen

Arthrose stellt ein komplexes medizinisches Phänomen dar, bei dem sowohl physische als auch Stoffwechselfaktoren eine Rolle spielen.

Die Knochenenden in einem Gelenks sind mit Knorpel überzogen; Knorpel spielt daher für die Gelenkbeweglichkeit eine wichtige Rolle, wobei er bei der Bewegung nur einem Minimum an Reibung ausgesetzt sein sollte. Normalerweise werden zerstörte Zellen in demselben Maß wiederhergestellt wie sie zuvor zerstört wurden, auf diese Weise bleibt das Kniegelenk mit seinem vollen Bewegungsumfang beweglich. Werden die Zellen schneller zerstört als sie wieder ersetzt werden, und/oder sind sie extremen physischen Beanspruchungen ausgesetzt (wiederholte Schläge, Reibungen), gerät das metabolische Gleichgewicht in den Gelenken durcheinander.

Die Abnutzung des Knorpels

Der Knorpelverschleiß beginnt zunächst in Form von Rissen, die sich nach und nach vertiefen, bis sich richtige Löcher (Ulzerationen) bilden, sodass der Knochen dann „vollkommen frei“ liegt und die Knochen mit ihren Oberflächen in direkten Kontakt miteinander gelangen (1).

Vier wesentliche Arten der Arthrose werden unterschieden:

  • Die erste Form der Arthrose ist die sogenannte metabolische oder „fettleibigkeitsbedingte“ Arthrose, deren Prävalenz in den letzten Jahrzehnten – aus naheliegenden ökologischen und gesellschaftlichen Gründen – stetig zugenommen hat.
  • Die zweite Arthroseform ist die altersbedingte Arthrose, die aufgrund der Überalterung der Bevölkerung ebenfalls zunimmt.
  • Bei der dritten Arthroseform handelt es sich um die posttraumatische Arthrose,
  • und bei der vierten um die genetisch bedingte Arthrose (3).
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Was sind die Folgen von Arthrose?

Arthrose und Gelenkbeweglichkeit

Eine Arthrose führt zu einer schmerzhaften Einschränkung der Beweglichkeit Ihrer Gelenke, die immer steifer werden (1). Jede Bewegung des Gelenks ruft Schmerzen hervor, die bei Ruhigstellung des Gelenks wieder abklingen. Einige Entzündungsformen rufen jedoch auch nachts, im Ruhezustand, Schmerzen hervor (4).

Die am stärksten von Arthrose betroffenen Gelenke

Arthrose kann an allen Gelenken des Körpers auftreten, am häufigsten jedoch an folgenden Gelenken (1, 4):

  • Knie
  • Hände
  • Wirbelsäule
  • Hüftgelenke

Nicht selten sind mehrere Gelenke eines Patienten von Arthrose betroffen.

Die Entwicklung von Arthrose

  • Gonarthrose (Arthrose des Knies): entwickelt sich langsam und kann sogar einen stabilen Zustand erreichen.
  • Rhizarthrose (Arthrose des Daumens): entwickelt sich im Allgemeinen in mehr oder weniger entzündlichen Schüben.
  • Halswirbelsäulenarthrose (Arthrose der Halswirbel): entwickelt sich langsam über mehrere Jahre hinweg.
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Reden wir Klartext beim Thema Arthrose!

Fokus auf die Situation in Frankreich

  • Zweithäufigste Ursache für Invalidität in Frankreich (12, 13)
  • 12,3 % der französischen Bevölkerung leiden an Arthrose, d. h. 9 bis 10 Millionen Menschen in Frankreich sind von der Erkrankung betroffen (14).
  • Das Durchschnittsalter, bei dem Arthrose bei Patienten in Frankreich auftritt, liegt bei 64,2 Jahren; Frauen sind stärker betroffen als Männer (5). 

Anzahl der ärztlichen Konsultationen im Zusammenhang mit Arthrose

In den Städten wurden im Jahr 2002 13,4 Millionen ärztliche Konsultationen wegen Arthrose durchgeführt, davon fanden etwa 12 Millionen Konsultationen bei Allgemeinärzten und 1 Million bei Rheumatologen statt (6, 7).  

Zur Einschätzung des Ausmaßes der an Arthrose erkrankten Personen in Frankreich sollte man sich Folgendes vor Augen halten: aktuell sucht ein an Arthrose erkrankter Patient im Durchschnitt dreimal pro Jahr seinen Arzt auf und 94 % dieser Patienten erhalten von ihrem behandelnden Arzt am Ende der ärztlichen Untersuchung eine Verordnung.

Über die letzten 10 Jahre

Die symptomatische Arthrosepopulation wuchs um 54% von 3 Millionen symptomatischen Personen auf derzeit 4,6 Millionen Personen (6).  

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Arthrose und körperliche Aktivitäten

Durch speziell auf die jeweiligen Beschwerden angepasste Körperübungen, Kinesiotherapie und körperliche Aktivitäten, die durch therapeutische Orthesen unterstützt werden, wird die Bewegungsfähigkeit des schmerzenden Gelenks reaktiviert. (8)

Auch bei einer Arthroseerkrankung sind sportliche Aktivitäten möglich bzw. werden sogar – als nicht medikamentöse Behandlung in Form von genau an die Erkrankung angepassten körperlichen Aktivitäten – empfohlen. Dabei wird besonderer Wert auf ein an den jeweiligen Patienten zugeschnittenes Sportprogramm sowie die therapeutische „Erziehung“ des Patienten gelegt. Die körperlichen Aktivitäten setzen sich aus Übungen zur Verstärkung, Dehnung, Propriozeption (Tiefensensibilität) und aerobem Training (Ausdauersport) zusammen. (8)

Zur Stabilisierung des Gelenks, Einschränkung des Bewegungsumfang oder der Verstärkung einer Arthrose müssen das muskuläre Gleichgewicht und die Kraft der Muskeln aufrechterhalten werden. Durch ein Programm, das Übungen zur Muskelstärkung und Ausdauer bei einem Patienten mit Arthroseerkrankung umfasst, können die funktionellen Fähigkeiten von Arthrosepatienten optimiert und Schmerzen gelindert werden. (8)

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Arthrose?

Das amerikanische College of Rheumatology (ACR) empfiehlt die folgenden Maßnahmen zur Behandlung erster Wahl bei Arthrose der Hände und der unteren Extremitäten:

  • Angepasste körperliche Aktivitäten (Activité Physique Adaptée, APA)
  • Gewichtskontrolle
  • Verschreibung von Orthesen
  • medikamentöse Behandlung (Daste Rev Rhum Monog 2021) (8)

 

In welchem Gelenk auch immer sich die Arthrose befindet und durch welche Komorbiditäten sie begleitet wird, ob verschiedene spezifische oder nicht spezifische Aktivitäten an der Luft oder im Wasser in strukturierten Programmen zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit empfohlen wurden: Für alle Aktivitäten gilt, dass Maßnahmen zur Kräftigung, Propriozeption (Tiefensensibilität) und zur Förderung der aeroben Kapazitäten zu den APA gehören sollten. (8)

Die folgenden Empfehlungen gelten für die Hände, die Knie, und die Hüftgelenke (8):

  • Übungen
  • Akupunktur (unter bestimmten Bedingungen)
  • Wärmetherapie (Thermotherapie, unter bestimmten Bedingungen)

Weitere Behandlungsmöglichkeiten, die vom American College of Rheumatology je nach dem von der Erkrankung betroffenen Körperteil empfohlen werden:

Es gibt spezielle Behandlungsformen, die angewendet werden, wenn ein oder mehrere Körperteile von Arthrose betroffen sind: Balanceübungen, Gewichtsverlust, Tai-Chi, Verwendung eines Gehstocks werden als Maßnahmen empfohlen, wenn es sich um Arthrose in den Knien oder in den Hüftgelenken handelt. (8)

Für die Behandlung von Arthrose der Hand werden Handorthesen und Paraffin empfohlen. (8)

Das American College of Rheumatology empfiehlt im Rahmen der Behandlung von Arthrose das Tragen von Orthesen, weil es durch sie möglich wird, das Gelenk vollkommen ruhigzustellen bzw. zu fixieren. (8)

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Rhizarthrose

Rhizarthrose, die häufigste Arthroseform der Hand (9). Bei Rhizarthrose handelt es sich um eine Erkrankung, von der hauptsächlich Frauen betroffen sind: Von der Gruppe der über 75 -jährigen Frauen leiden 38 % an einer Rhizarthrose (10).

Zur Behandlung von Rhizarthrose bietet Gibaud® medizinische Orthesen, die das alltägliche Leben und die mit ihm verbundenen Handgriffe und Bewegungen erleichtern. Die Orthesen Manugib® von Gibaud® – eine umfassende Produktreihe zur Linderung von Schmerzen.

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Arthrose der Halswirbelsäule

Das Nackengelenk oder die Halswirbelsäule können von Arthrose betroffen sein. Man bezeichnet diese Form der Arthrose als Halswirbelsäulenarthrose (oder: zervikale Arthrose). Die Halswirbelsäule gehört zu den Gelenken, die am häufigsten von Arthrose betroffen sind. (11)

Die medizinische Empfehlung von Gibaud®: Tragen Sie eine Cervicalstütze (Halskrause) zur Einschränkung des Bewegungsumfangs des Halses.

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Arthrose des Knies

In Frankreich leiden mehr als 1,3 Millionen Menschen an einer Arthrose des Kniegelenks, die auch unter dem Namen „Gonarthrose“ bekannt ist. (4)

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GIBAUD®, Experte für Medizinprodukte zur Behandlung von Arthrose.

Die Interessen und Bedürfnisse der Patienten stehen im Zentrum unserer Anstrengungen und wir sorgen umfassend für sie.

 

  1. Richette (2005). Arthrose. La Revue du praticien (Paris), 55 (17), 1933-1942.
  2. Tebib (2006). Physiopathologie de l’arthrose. In: La gonarthrose. Springer, Paris. 13-23
  3. Eymard (2020). Scénario général de l’arthrose. Revue du Rhumatisme Monographies. 88, 79-84.
  4. Lagorce et al. (2016). Comprendre l’arthrose. Actualités Pharmaceutiques, 55(555), 18-22.
  5. Palazzo et al. (2014). The Burden of Musculoskeletal Conditions. PLoS ONE 9(3): e90633. 
  6. Le Pen et al. (2005). Financial cost of osteoarthritis in France: the „COART“ France study. Joint Bone Spine, 72(6), 567-570.
  7. Reygrobellet & Le Pen (2004). Coart France rapport 2003 sur les nouvelles données socio-économiques de l’arthrose en France. La Presse Médicale, 33(9), 4-6
  8. Kolasinski et al. (2020). Directive 2019 de l'American College of Rheumatology/Arthritis Foundation pour la prise en charge de l'arthrose de la main, de la hanche et du genou. Arthrite et rhumatologie, 72(2), 220-233.
  9. Berruth, (2014). Arthrose de la base du pouce (rhizarthrose) du sujet âgé. Gériatrie et Psychologie Neuropsychiatrie du Vieillissement, 12(4), 361-370.
  10. Haara et al. (2004). Arthrose de l'articulation carpométacarpienne du pouce : prévalence et associations avec l'invalidité et la mortalité. JBJS, 86(7), 1452-1457.
  11. Richette (2008) Généralités sur l'arthrose : épidémiologie et facteurs de risque. EMC (Elsevier Masson SAS, Paris), Appareil locomoteur, 14-003-C-20, 2008.
  12. Fautrel et al. (2005). Retentissement fonctionnel de l‘arthrose : résultats d‘une enquête nationale effectuée auprès de 10 000 patients consultant pour arthrose. Revue du rhumatisme, 72(5), 404-410.
  13. Breville, et al. (2015). Le fardeau de l'arthrose. Les cahiers de l'année gérontologique, 7(2), 45-51.
  14. Direction Générale de la Santé en collaboration avec l'INSERM, Rapport du GTNDO, Analyse des connaissances disponibles sur les problèmes de santé sélectionnés, leurs déterminants, et les stratégies de santé publique Définition d'objectifs. Président : Abenhaim L., Rapporteur : Le Gales C.