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Eine weit verbreitete Rückenerkrankung
Lumbalgie (Schmerzen im Lendenbereich) und andere Rückenbeschwerden
Unter einer Lumbalgie versteht man Schmerzen im unteren Bereich des Rückens, auf der Höhe der Lendenwirbel (L1 bis L5), die bis zum lumbosakralen Scharnier reichen können.
Man unterscheidet zwischen:
• Nackenschmerzen, die die Halswirbel (C1 bis C7) am oberen Ende der Wirbelsäule betreffen;
• Rückenschmerzen, die die Brustwirbel (D1 bis D12) betreffen, die sich in der Mitte des Rückens befinden.
Unter den verschiedenen Beschwerden der Wirbelsäule ist die Lumbalgie die am häufigsten auftretende Erkrankung, vor allem bei den Teilen der Bevölkerung, die starken körperlichen Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz ausgesetzt sind, wie dem Heben von Lasten (1).
Lumbalgie: eine sehr häufig auftretende Wirbelsäulenerkrankung
Einer im Jahr 2007 durchgeführten Prävalenzstudie zufolge haben 55 % der befragten Franzosen in der Altersgruppe von 30 bis 64 Jahre in den letzten 12 Monaten mindestens einen Tag an Schmerzen im Lendenwirbelbereich (Lumbalgie) gelitten. Insgesamt 17 % haben an einer Lumbalgie gelitten, die mehr als 30 Tage andauerte und 8 % leiden an einer Form der Lumbalgie, die ihren Bewegungsumfang und ihre Beweglichkeit stark einschränkt (3).
Auch wenn eine Lumbalgie in den meisten Fällen gutartig ist, darf dennoch nicht unterschätzt werden, in welchem Maße diese Erkrankung chronisch werden und damit zur Invalidität führen kann.
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Typologie der Erkrankungen der Lendenwirbelsäule aufgelistet nach Ursachen und Entwicklungsstadium des Schmerzes
Gewöhnliche Lumbalgie versus symptomatische Lumbalgie
Bei der Diagnose von Kreuzschmerzen werden in der Regel zwei unterschiedliche Arten von Kreuzschmerzen unterschieden (4):
• eine symptomatische Lumbalgie, die tumorbedingte (Myelom, Metastase, spinaler oder intra-rachidaler Tumor), infektiöse (bakterielle oder tuberkulöse Spondylodiszitis), entzündliche (Spondylarthropatie) oder osteoporotische (Stauchung) Ursachen hat,
• eine gewöhnliche Lumbalgie, die nicht wie die symptomatische Lumbalgie auf eine wichtige organische Ursache zurückzuführen ist und deren Ursachen oft schwer zu bestimmen sind.
Entwicklung der Lumbalgie: vom akuten zum chronischen Stadium
Anhand der Dauer der Schmerzsymptome lassen sich bei der Entwicklung einer Lumbalgie drei Stadien unterscheiden (5):
• eine akute Lumbalgie äußert sich in Form von sehr starken Schmerzen im unteren Rückenbereich, die sich meist innerhalb von maximal sechs Wochen auf natürliche Weise zurückbilden,
• als „subakut“ bezeichnet man eine Lumbalgie, wenn sie zwischen sechs Wochen und drei Monaten dauert,
• eine Lumbalgie wird als chronisch bezeichnet, wenn sie länger als drei Monate vorliegt.
Ätiologie der Lumbalgie (Bandscheibenvorfall)
Die gewöhnliche Lumbalgie (Schmerzen im Lendenwirbelbereich) ist eine multifaktorielle Erkrankung, deren Ursachen daher oft schwer zu bestimmen sind (6).
Die Schmerzen können folgende Ursachen haben:
• mechanische Ursachen: durch verschiedene Bestandteile der Wirbelsäule wie Muskeln, Sehnen und Bänder, die Gelenke zwischen den Wirbeln oder auch die Bandscheiben,
• aber auch entzündliche, vaskuläre oder genetische Ursachen.
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Behandlung von an Lumbalgie leidenden Patienten
Je nach den festgestellten Ursachen und der Entwicklung der Erkrankung kann die empfohlene Behandlung auf mehreren Ebenen erfolgen (medikamentös, orthopädisch...). Doch heute besteht weitestgehend Konsens darüber, dass eine Ruhigstellung nicht mehr „die Behandlung der Wahl“ im Fall einer gewöhnlichen Lumbalgie („Hexenschuss“) ist.
Tatsächlich geht es bei der Behandlung einer Lumbalgie heute in erster Linie darum, die Schmerzen zu lindern und eine Wiederaufnahme von – moderaten – Aktivitäten zu fördern. Es geht vor allem darum, eine Chronifizierung der Erkrankung zu verhindern (6).
Medikamentöse Behandlungen:
Patienten mit Rückenschmerzen können Schmerzmittel und entzündungshemmende oder muskelentspannende Medikamente verschrieben werden (6):
• bei einer gewöhnlichen Lumbalgie können sie zur Schmerzlinderung eingesetzt werden, damit der Patient so schnell wie möglich wieder aktiv am Leben teilnehmen kann,
• bei einer chronischen Lumbalgie helfen Schmerzmittel oft, die Schmerzen auf einem erträglichen Niveau zu halten.
Nicht medikamentöse Behandlungen der Lumbalgie
Die Stützung des Lendenwirbelbereichs durch Orthesen ist eine nicht medikamentöse Behandlungsform der Lumbalgie.
Die Rückenbandage bzw. der Lendenstützgurt nimmt dabei die Rolle eines „stützenden Begleiters“ der Wirbelsäule ein und führt dadurch zu einer Schmerzlinderung; Das Tragen dieses Stützgurts sorgt dafür, dass auch bei weit ausholenden Bewegungen oder risikoreichen Aktivitäten eine gute Körperhaltung gewährleistet ist. Tatsächlich führt auch ein längeres Tragen des Lendenstützgurts – entgegen der allgemein vorherrschenden Auffassung – nicht zu einem Muskelverlust. Der Lendenstützgurt sollte an die Körperform (Morphologie), Erkrankung und den Lebensstil des jeweiligen Patienten angepasst werden.
Ein Lendenstützgurt stellt auch eine Alternative zur medikamentösen Behandlung für Frauen während der Schwangerschaft oder Arbeitnehmer dar, die bei ihrer Arbeit schwere Lasten tragen, zur Linderung von Schmerzen im Lendenwirbelbereich im Rahmen einer Lumbalgie dar. (7).
In einigen Fällen werden auch spezielle Körperübungen während Rehabilitationsmaßnahmen empfohlen. Zur Förderung der Wiederaufnahme von körperlichen Aktivitäten kann es bei Patienten, die an Lumbalgie leiden, auch angezeigt sein, im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen Übungen zur Muskelkräftigung und Dehnung durchzuführen (7).
Références :
1. Pierre Bourgeois et al. Rachialgies en milieu professionnel : quelles voies de prévention ? [Rapport de recherche] Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM). 1995, 182p., figures, tableaux, références bibliographiques disséminées. hal-01570645
2. Assurance Maladie - Risques professionnels. Les lombalgies liées au travail : quelles réponses apporter à un enjeu social, économique et de santé publique ? Santé au travail : enjeux & actions. Janvier 2017
3. Gourmelen et al. (2007, November). Fréquence des lombalgies dans la population française de 30 à 64 ans. Résultats issus de deux enquêtes nationales. In Annales de réadaptation et de médecine physique (Vol. 50, No. 8, pp. 633-639). Elsevier Masson.
4. Nys (2007). Quelques pièges diagnostiques dans les lombalgies. In La lombalgie en 2007: aspects pratiques (pp. 67-85). Springer, Paris.
5. Coudeyre & Ratinaud (2011). Quels facteurs de risque de la lombalgie et de son passage à la chronicité?. Revue du rhumatisme, 78, S52-S55.
6. Poiraudeau et al. (2004). Lombalgies. EMC-Rhumatologie-Orthopédie, 1(4), 295-319.
7. Valérie Battu, Pathologies lombo-abdominales et ceintures de série, Volume 4884, Issue 560, 11/2016, Pages 1-64, ISSN 0515-3700.